Die Westermann Gruppe überlässt das Redaktionsarchiv zum renommierten Kulturmagazin „Westermanns Monatshefte“ dem Deutschen Literaturarchiv Marbach (DLA). Das Archiv umfasst verlagsinterne und externe Korrespondenz, Manuskripte, Abrechnungen und Verträge aus der Zeit von 1856-1986. Es ist ein wertvolles Zeugnis der Literatur- und Publikationsgeschichte dieser Zeit.
„Westermanns Monatshefte“ kamen unter dem Titel „Westermann‘s illustrirte deutsche Monats-Hefte für das gesammte geistige Leben der Gegenwart“ im Jahr 1856 auf den Markt. Sie erschienen über einen Zeitraum von 130 Jahren im Westermann Verlag und waren eine der bedeutendsten Kulturzeitschriften Deutschlands. Den Erwerb gefördert haben die Staatsministerin für Kultur und Medien Claudia Roth über einen Sonderetat des Deutschen Bundestags, die Kulturstiftung der Länder und der Freundeskreis des Deutschen Literaturarchivs.
Als „schützenswertes Kulturgut von hohem wissenschaftlichen Wert“ würdigt Prof. Dr. Helmuth Mojem, Leiter des Cotta-Archivs im DLA, den Bestand. Das Archiv umfasst Kopierbücher mit Schriftwechsel, Manuskripte, Honorar- und Auflagenbücher. Darunter befinden sich wertvolle Handschriften bekannter Autoren und Wissenschaftler wie Theodor Fontane, Wilhelm Raabe, Theodor Storm, Justus Liebig und Otto Hahn. Ihre Arbeiten erschienen in der Zeitschrift oftmals als Vorabdrucke.
Ebenso archiviert sind Briefe von Persönlichkeiten wie Max Frisch, Wilhelm Busch, Hilde Domin, Marc Chagall, Selma Lagerlöf, Bertha von Suttner, Max Liebermann, Rainer Maria Rilke, Alfred Andersch und vielen mehr. Die Auswahl der Autoren und Autorinnen, Künstler und Wissenschaftler spiegelt die Themenvielfalt der Zeitschrift, die sich nicht auf belletristische Beiträge beschränkte. Honorarbücher, Verträge und Werbemittel geben darüber hinaus Zeugnis von den Routinen verlegerischer Tätigkeit und Einblicke in die Anforderungen des Buch- und Zeitschriftenmarkts.
„Das umfangreiche Redaktionsarchiv der Westermanns Monatshefte hat im Literaturarchiv Marbach eine neue Heimat gefunden, in der es Forschenden allgemein zugänglich gemacht und der Öffentlichkeit angemessen präsentiert werden kann“, sagt Sven Fischer, CEO der Westermann Gruppe, „wir freuen uns sehr, dass es so zu neuen Erkenntnissen der Literatur-, Kultur- und Verlagsgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts beitragen kann.“