Grün war sein Einband und braun, inzwischen ist er blau: der Diercke Weltatlas. Seit seinem ersten Erscheinen im Jahr 1883 setzte das Kartenwerk immer wieder Maßstäbe – zunächst mit ästhetisch ausgefeilten physischen Karten, später mit besonders aussagefähigen thematischen Karten und jetzt auch mit seinen aktuellen Darstellungen einer global sich wandelnden Welt. Ab heute ist der neue Diercke im Handel.
Carl Diercke hatte bei der Konzeption seines ersten Weltatlas im späten 19. Jahrhundert einige wichtige Entscheidungen zu fällen: Welche Karten gehören in welchem Maßstab hinein? Oder: Welche Farben sollen Berge haben, welche Tiefebenen? Das war damals nämlich noch nicht einheitlich geregelt.
Diercke wählte Karten, deren Themen genau zu den damaligen Schulbüchern passten und Maßstäbe, die möglichst viele Karten miteinander vergleichbar machten. Und er entschied sich, zusammen mit seinem Sohn Paul, in seinem Atlas die bis heute üblichen Farben zu verwenden: Braun für Berge, Ocker für Hochland, Grün für die Tiefebene, Blau für Wasser.
Auf eine ansprechende Gestaltung hatte Carl Diercke stets besonderen Wert gelegt. Damals konnte er noch nicht ahnen, dass sein Werk einmal der am meisten genutzte Atlas für Schule, Studium und die Zeit danach werden würde. Dabei hat sich der Diercke Weltatlas immer wieder den neuen Entwicklungen des Weltgeschehens und der Didaktik angepasst. So wurde die klassische physische Karte, die den Diercke bis in die 1970er Jahre dominierte, in der Folgezeit um Landschafts- und Wirtschaftskarten ergänzt.
In der neuen Ausgabe wird dieser doppelte Blick auf alle Teilregionen der Erde ausgedehnt. Mit vielfältigen Karten zu Themen wie Energie, Mobilität, Umwelt, Migration, Naturrisiken und Verwundbarkeit oder Nachhaltigkeit reflektiert der Diercke die Trends und Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. „So kann ich bei der Betrachtung dieser Karten jetzt beispielsweise globale Leader-Standorte von verlängerten Werkbänken unterscheiden und erhalte einen umfassenden Überblick über die globalisierte Wirtschaft“, sagt Thomas Michael, unter dessen Leitung der neue Diercke bei Westermann entstand. Das neu bearbeitete Standardwerk enthält mit 510 Karten und geographischen Abbildungen genau 50 mehr als sein Vorgänger.
Das blaue Cover ziert nun ein herausgehobenes App-Icon. Es verweist darauf, dass jeder Besitzer des neuen Diercke über den individuellen Online-Schlüssel im Impressum digitale Zusatzangebote wie den Diercke Globus online nutzen kann. Aber nicht nur das: Als echte App erlebt der Klassiker mit dem Diercke Weltatlas digital seine Weltpremiere. Ab Mai wird die Software zügig mit den Atlaskarten befüllt. Die App wird nicht nur das gesamte Kartenmaterial der gedruckten Diercke-Neuausgabe enthalten, sondern auch dreidimensionale Karten und zusätzliche Features. So kann man die Informationsebenen der Karten selbst zusammenstellen und die Informationstiefe je nach Lernsituation bestimmen. Der digitale Atlas ist außerdem vollständig nach Stichworten durchsuchbar.
Die App steht mit ausgewählten Gratiskarten bereits jetzt zum Testen unter www.diercke.de/digital zur Verfügung.