Westermann Gruppe kooperiert mit Uni Bremen bei der Erforschung intuitiver Lernwege
Wie können lernschwache Schülerinnen und Schüler abstrakte Rechenoperationen am besten begreifen? Mit allen Sinnen – das sagen Mathematikdidaktiker: Für einen guten Lernerfolg sollten möglichst vielfältige Impulse das Lösen mathematischer Aufgaben unterstützen. Wie dies funktionieren kann, erforscht jetzt die Universität Bremen mit Unterstützung der Westermann Gruppe. Ziel ist die Entwicklung eines digitalen Lernsystems, das Algebra interaktiv und mit Hilfe körperlicher Erfahrungen vermittelt.
Das auf eine Laufzeit von drei Jahren angelegte Projekt heißt MAL („Multimodal Algebra lernen“), es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Initiiert hat es das Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik und der Lehrstuhl für Didaktik der Mathematik der Uni Bremen (TZI). Beteiligt sind neben der Westermann Gruppe auch das Institut für Informationsmanagement Bremen und das Bremer IT-Beratungsunternehmen xCon Partners.
Algebra ist ein grundlegendes Teilgebiet der Mathematik. Doch gerade damit tun sich Schülerinnen und Schüler oft schwer. Lehrkräfte benötigen wirkungsvolle Methoden, den abstrakten Stoff wie das Lösen von Gleichungen und das Rechnen mit Variablen nachhaltig zu vermitteln. Das TZI-Projekt hat es sich jetzt zur Aufgabe gemacht, den Lernprozess zu erleichtern und Lehrkräfte somit zu entlasten. So wird beispielsweise erforscht, wie berührbare interaktive Lernelemente mit Ton- oder Lichtsignalen den Schülern stimulierende Rückmeldungen geben können oder wie Schüler ihre Aufgaben mit Gesten lösen können.
Ein weiterer Teil des Projekts beschäftigt sich mit digitalem Material für den inklusiven Unterricht, das auch auf Tablets angeboten werden soll. Über das Schulbuch hinaus wollen die Wissenschaftler Mathematikinhalte und -aufgaben erarbeiten, die den Schulstoff durch nachhaltiges Üben festigen sollen. Dabei werden Rückmeldesysteme entwickelt, die die Schüler nach dem Grad der Schwierigkeit gezielt unterstützen. Dieses Material wird in einzelnen Verbundschulen getestet und anschließend weiter optimiert.
Damit die Erkenntnisse des Projekts anschließend auch dem Schulunterricht zu Gute kommen können, wird die Westermann Gruppe die darin entwickelten Lerninhalte an bestehende Lehrwerke anpassen und den Schulen zugänglich machen. „Wir freuen uns, unsere erfolgreichen Mathematikmaterialien mit digitalen Inhalten ergänzen zu können, die dem neuesten didaktischen und technischen Stand entsprechen und wissenschaftlich erprobt sind“, sagt Dr. Dirk Wenderoth, Leiter der Sekundarstufenredaktion Mathematik und Naturwissenschaften. Mit der GTReasy-App, einer App, die den grafikfähigen Taschenrechner ersetzen kann, und digitalem Übungsmaterial für die Lehrwerksreihe „Elemente der Mathematik“ hat die Westermann Gruppe bereits innovative Produkte für den Mathematikunterricht im Programm.