Die Fachzeitschrift „Praxis Geschichte“ macht Geschichtsunterricht lebendig – mittlerweile seit genau 30 Jahren. Die Zeitschrift, die bei Westermann erscheint, hat Geburtstag. Damals wie heute gibt sie Lehrerinnen und Lehrern praxisnahe Anregungen für den Geschichtsunterricht – und ist damit ein Spiegel der Geschichtsdidaktik und des Geschichtsunterrichts im Wandel der Zeit.
Die Autorinnen und Autoren von „Praxis Geschichte“ sind vom Fach: Als Lehrerinnen und Lehrer stellen sie bis heute ihren Kolleginnen und Kollegen unterrichtserprobte Materialien zur Verfügung. Nicht selten gaben und geben sie damit dem Geschichtsunterricht bundesweit neue Impulse. Bahnbrechend war etwa 1995 das Material, mit dem die Ereignisse des Ersten Weltkriegs aus Sicht der Betroffenen vermittelt werden konnten: „Praxis Geschichte“ hatte unter der Leitung von Bernd Bredemeyer, heute Redaktionsleiter Fachzeitschriften in der Westermann Gruppe, Feldpostbriefe und -karten von einem Sammler erworben, ausgewertet und didaktisch für den Unterrichtseinsatz aufgearbeitet.
Als im Jahr 1988 die erste reguläre Ausgabe von „Praxis Geschichte“ zum Thema Industrialisierung erschien, hatte die Geschichtsdidaktik gerade ein neues Selbstbewusstsein erlangt: Sie war Teil der Geschichtswissenschaft geworden. Im akademischen Diskurs entwickelten sich daraufhin verschiedene didaktische Positionen. Sie legen den Fokus auf die Vermittlung von Wissenschaft, auf die Bildung des Schülers, auf gesellschaftliche Aspekte oder auf das Unterrichtsgeschehen selbst. „Praxis Geschichte“ blieb neutral, wenngleich einzelne Beiträge durchaus den verschiedenen Denkrichtungen zugeordnet werden konnten.
Das ist bis heute so, auch wenn die Fragestellungen der Geschichtsdidaktik sich mittlerweile geändert haben: „Praxis Geschichte“ greift aktuelle didaktische Impulse und innovative Methoden auf, die dann in Unterrichtsanregungen, Kopiervorlagen und Arbeitsblätter einfließen.
„Praxis Geschichte“ erscheint sechsmal im Jahr und richtet sich an Lehrerinnen und Lehrer von Gymnasien, Gesamtschulen und Realschulen. Die Hefte behandeln lehrplanrelevante Epochen, aber auch Unterrichtsmethoden und Themen aus epochenübergreifender Perspektive.Das am häufigsten nachgefragte Thema der Zeitschrift ist übrigens der Nationalsozialismus. „Das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte erweckt nach wie vor großes Interesse“, sagt Redakteur Dr. Florian Cebulla, „außerdem hat das Thema in den Bildungs- und Lehrplänen einen hohen Stellenwert und wird auch fächerübergreifend unterrichtet.“ Die Jubiläumsausgabe im Januar befasst sich unter der Überschrift „Brennpunkte 1918“ mit globalen Ereignissen und Entwicklungen im letzten Jahr des Ersten Weltkriegs.